Ob Brillant-, Oval-, Tropfen-, Smaragd- oder Herzform, alle Schliffarten sind dem optischen Gesetz ausgeliefert und müssen nach bestimmten mathematischen Richtwerten geschliffen werden. Bei Allen ist das gleiche Ziel vorgesehen, optimale Brillanz und Totalreflexion des Lichtes. Modische Trends beeinflussen allerdings, welche Schliffarten in den Vordergrund treten.
Bei der Schliffgraduierung von Fantasieschliffen sind die Anforderungen nicht so streng wie bei einem Brillantschliff. Fantasieschliffe unterliegen nicht einer festen Anordnung von Facetten. Der Schleifer wird versuchen, die Form des Schliffes an die naturbedingte Form des Rohdiamanten anzupassen und dadurch Schleifverlust zu minimieren. Die Kontur sollte jedoch harmonisch sein, so sind etwa zu starke Wölbungen oder Ausbuchtungen an einem Tropfen oder Ovalschliff unschön und wirken im Auge des Betrachters unharmonisch. Ein Stein, der asymmetrische Wölbungen hat, erhält automatisch bei der Schliffbeurteilung eine (subjektive) Abwertung.
Ein Smaragdschliff ist ein viereckiger oder rechteckiger Diamant mit abgeschliffenen Ecken. Der rechteckige Smaragdschliff wurde unter anderem als einer der ersten Schliffe in der Schmuckindustrie angewendet. Abgeschnittenen Ecken und die breite und flache Tafel sind die wichtigsten Merkmale dieses Schliffes. Von oben betrachtet ähnelt der Schliff eine Treppenstufe, deswegen wird diese Schliffart auch als „Treppenschliff“ bezeichnet. Der Smaragd besteht standardmäßig aus 57 Facetten (25 Facetten auf der Oberseite und 32 Facetten auf der Unterseite), die Anzahl der Reihen von Facetten kann aber variieren. Der Ursprung des ersten Smaragd-Schliffes oder Erfinder des Schliffes ist unbekannt. Laut Überlieferungen wurden die ersten „Tafelschliffe“ schon vor etwa 500 Jahren geschliffen. In der Art Deco-Periode, im frühen 20. Jahrhundert, gewinnt dieser Schliff an Beliebtheit und die Bezeichnung „Smaragdschliff“ wurde hier zum ersten Mal benutzt.
Wie der Name schon sagt, wurde der Schliff anfangs speziell für Smaragde entwickelt, dadurch sollte der empfindliche Smaragd schonend und ohne Druck ausgeschliffen werden, um den Edelstein vor Absplitterungen zu schützen. Allerdings wurde dieser Schliff sehr schnell von den Diamantenschleifern entdeckt und schliesslich bei Diamanten angewandt.