Der Diamant besteht aus reinem, kristallisiertem Kohlenstoff. Er ist das härteste Material, das die Menschheit kennt und dennoch kann er durch einen gezielten Schlag im richtigen Winkel gespalten werden. Im 15. Jahrhundert fand man heraus, dass die Härte des Diamanten nicht in allen Achsen des Kristalls gleich ist. Ein Phänomen, das als Härte-Anisotropie bezeichnet wird. Diese Anisotropie, bei der die Härte in ganz bestimmte Richtungen minimal geringer ist als in die übrigen Richtungen, macht den Stein schleifbar. Die Kristalle kommen in der Natur als Oktaeder oder Hexakisoktaeder (48 Dreieckflächen) vor; die Kristallflächen sind leicht gekrümmt. Im Jahre 1839 gelang es dem Mineralogen Friedrich Mohs, die enorme Härte des Diamanten im Vergleich mit anderen Mineralien zum Ausdruck zu bringen. Er entwickelte eine zehnstellige Härteskala, auf welcher der Diamant als einziges Mineral auf Stufe 10 steht. Auf Stufe 9 folgt der Korund mit seinen Varietäten Rubin und Saphir. Diese Einteilung der Mineralien ist bis heute als „Mohs´sche Härteskala“ bekannt.
Es ist nicht dokumentiert, zu welcher Zeit genau die ersten Diamanten entdeckt wurden; dafür ist aber belegbar, wo sie zum ersten Mal gefunden wurden, und zwar in Indien. Indien war bis ins 18. Jahrhundert der einzige Lieferant. Erste Erwähnungen von Diamanten wurden in einem Buch eines altindischen Staatsphilosophen gefunden. Das Buch wurde erst im Jahre 1905 entdeckt, ist aber um 300 vor Christus datiert. Im Inhalt wird berichtet, dass der zeitgenössische Diamantenhandel lebhaft betrieben wurde, sogar Steuern für den Diamantenhandel mussten entrichtet werden.
Entstehung
Gebildet wird der Diamant in einigen Hundert Kilometern Tiefe im sogenannten Erdmantel, zusammen mit einem Gestein namens Kimberlit. Eine Tatsache ist, dass die Gesteine aus 130 bis 200 Kilometer Tiefe nur durch Vulkanausbrüche die Erdoberfläche erreichen. Diese Ausbrüche ereigneten sich periodisch im Laufe der Erdgeschichte, wobei die jüngsten Vulkanschlote, die gefunden wurden, ein geologisches Alter von mindestens 100 Millionen Jahren haben. Diese Vulkanschlote werden auch „Pipes“ genannt.
Primäre und sekundäre Lagerstätten 
Die Diamanten einer primären Lagerstätte werden in der Mine gefunden, in der sie auch entstanden sind. Das ist also die Stelle, an der sich die Steine gebildet haben und zum ersten Mal an die Oberfläche gekommen sind. Primäre Lagerstätte sind die Krater der Kimberlitschlote, also das Ende der Pipes, durch die die Steine in die oberen Erdschichten gelangten.
Als sekundäre Lagerstätte bezeichnet man die Stelle, an der sich Edelsteine rein zufällig aufgrund geografischer Begebenheiten angesammelt haben. Diese Wanderung wird durch die Erosion bewirkt. In Folge dieser Kräfte verwittern Kimberlitschlote über die Jahrtausende und zerbrechen langsam. Die einzelnen Brocken werden dann weitergetragen. Man spricht je nach der Art der Beförderung von fluviatilem, marinem oder äolischem Transport.
Die ältesten bekannten Lagerstätten waren in Indien beheimatet, danach wurden vor allem in Brasilien (1725) und Südafrika (1825) große Vorkommen entdeckt. Die berühmteste Pipe-Lagerstätte Südafrikas war die sogenannte Kimberley Mine, sie wurde innerhalb von 37 Jahren von 1871-1908 ausgebeutet; ohne jegliche maschinelle Unterstützung. Diese Mine wurde durch ihre unfassbare Größe bekannt. Es ist das größte je von Menschenhand gegrabene Loch, genannt „Big Hole“. Die Mine hat einen Durchmesser von 460 Metern an der Oberkante und einer Tiefe von über 1000 Metern. Laut Angaben wurde aus der Mine knapp 15 Millionen Diamantenkarat gewonnen. Im Jahre 1914 wurde sie wegen nicht mehr vorhandenen Ergiebigkeit geschlossen. Größere Lagerstätten wurden außerdem in den 50er Jahren in Sibirien entdeckt. In den Siebzigerjahren wurden Vorkommnisse in Australien gefunden.
Wegen seiner großen Härte wird der Diamant auch in der Industrie verwendet. Diese sogenannter Industriediamant wird für Bohr-, Schneid- und Schleifgeräte genutzt. Nur ein Viertel der weltweiten Diamantenförderung haben eine ausreichende Qualität für die Schmuckherstellung.