Ob Brillant-, Oval-, Tropfen-, Smaragd- oder Herzform, alle Schliffarten sind dem optischen Gesetz ausgeliefert und müssen nach bestimmten mathematischen Richtwerten geschliffen werden. Bei Allen ist das gleiche Ziel vorgesehen, und zwar die optimale Brillanz und Totalreflexion des Lichtes. Modische Trends beeinflussen allerdings, welche Schliffarten in den Vordergrund treten.
Bei der Schliffgraduierung von Fantasieschliffen sind die Anforderungen nicht so streng wie bei einem Brillantschliff. Fantasieschliffe unterliegen nicht einer festen Anordnung von Facetten. Der Schleifer wird versuchen, die Form des Schliffes an die naturbedingte Form des Rohdiamanten anzupassen und dadurch Schleifverlust zu minimieren. Die Kontur sollte jedoch harmonisch sein, so sind etwa zu starke Wölbungen oder Ausbuchtungen an einem Tropfen- oder Ovalschliff unschön und wirken im Auge des Betrachters unharmonisch. Ein Stein, der asymmetrische Wölbungen hat, erhält automatisch bei der Schliffbeurteilung eine (subjektive) Abwertung.

Der Radiantschliff ist eine Kombination aus Brillant- und Smaragdschliff hat insgesamt 70 Facetten. Optisch könnte man den Schliff mit einem Smaragdschliff verwechseln. Der Radiantschliff kommt in vielerlei verschiedenen Facettenkombinationen vor. Der Schliff hat eine sehr gute Brillanzwirkung und einen relativ geringen Gewichtsverlust. Er hat sich auf dem Diamantenmarkt gut durchgesetzt. Der Schliff wurde in 1977 von Henry Grossbard, einem Mitarbeiter der Radiant Cut Diamond Company (RCDC), entworfen. Er besticht durch seine gute Brillanz und wurde von Diamantschleifern auf dem Markt gut etabliert.