Ob Brillant-, Oval,- Tropfen-, Smaragd- oder Herzform, alle Schliffarten sind dem optischen Gesetz ausgeliefert und müssen nach bestimmten mathematischen Richtwerten geschliffen werden. Bei Allen ist das gleiche Ziel vorgesehen, optimale Brillanz und Totalreflexion des Lichtes. Modische Trends beeinflussen allerdings, welche Schliffarten in den Vordergrund treten.
Bei der Schliffgraduierung von Fantasieschliffen sind die Anforderungen nicht so streng wie bei einem Brillantschliff. Fantasieschliffe unterliegen nicht einer festen Anordnung von Facetten. Der Schleifer wird versuchen, die Form des Schliffes an die naturbedingte Form des Rohdiamanten anzupassen und dadurch Schleifverlust zu minimieren. Die Kontur sollte jedoch harmonisch sein, so sind etwa zu starke Wölbungen oder Ausbuchtungen an einem Tropfen oder Ovalschliff unschön und wirken im Auge des Betrachters unharmonisch. Ein Stein, der asymmetrische Wölbungen hat, erhält automatisch bei der Schliffbeurteilung eine (subjektive) Abwertung.

Der Asscherschliff wurde in 1902 von Joseph Asscher in Holland entwickelt. Diese Schliffform war in der Zeit des Art Deco-Schmuckstils sehr beliebt aber auch heute ist diese Schliffform auf dem Markt sehr gefragt. Joseph Asscher erlangt seine Bekanntheit durch einen Auftrag von König Edward VII. Der Auftrag lautete, den berühmten 3106,75-karätigen Cullinan-Diamanten für die britischen Kronjuwelen zu schleifen. Anno 1980 erhält die Asscher Diamond Company von Königin Juliane von Holland den Königstitel als Anerkennung für ihre Leistungen. Der Ascherschliff besitzt je drei Reihen Facetten am Ober- und Unterteil, zusammen 58 Facetten, geschliffen in meist quadratischer Form und ist damit dem quadratischen Smaragdschliff sehr ähnlich. Um die schöne visuelle Wirkung zu behalten, sollte ein Längen/Breiten-Verhältnis von 1.00 bis 1.05 nicht überschritten werden, sodass er eher quadratisch wirkt. Die Länge der Eckfacetten kann dabei variieren. Bei der Graduierung spielt die Proportion gegenüber Symmetrie und Politur eine nur untergeordnete Rolle.