Ob Brillant-, Oval-, Tropfen-, Smaragd- oder Herzform, alle Schliffarten sind dem optischen Gesetz ausgeliefert und müssen nach bestimmten mathematischen Richtwerten geschliffen werden. Bei Allen ist das gleiche Ziel vorgesehen, und zwar die optimale Brillanz und Totalreflexion des Lichtes. Modische Trends beeinflussen allerdings, welche Schliffarten in den Vordergrund treten.
Bei der Schliffgraduierung von Fantasieschliffen sind die Anforderungen nicht so streng wie bei einem Brillantschliff. Fantasieschliffe unterliegen nicht einer festen Anordnung von Facetten. Der Schleifer wird versuchen, die Form des Schliffes an die naturbedingte Form des Rohdiamanten anzupassen und dadurch Schleifverlust zu minimieren. Die Kontur sollte jedoch harmonisch sein, so sind etwa zu starke Wölbungen oder Ausbuchtungen an einem Tropfen- oder Ovalschliff unschön und wirken im Auge des Betrachters unharmonisch. Ein Stein, der asymmetrische Wölbungen hat, erhält automatisch bei der Schliffbeurteilung eine (subjektive) Abwertung.

Der Kissenschliff hat eine quadratische oder rechteckige Form mit abgerundeten Ecken. Der klassische Kissenschliff beinhaltet 58 Facetten mit einem Längen/Breiten-Verhältnis von 1,00 bis 1,05. Dieser Schliff ist besonders durch seine hohe Lichtzerstreuung sehr beliebt, denn aufgrund dessen werden innere Einschlüsse effizient verdeckt. Er wird gerne als Mittelstein oder alleiniger Stein in Ringe eingefasst, vorzugsweise durch Krappen gehalten, um möglichst viel Lichteinfall zu gewährleisten.